Beschreibung
Mispeln sind seltene Früchte und mittlerweile heute fast in Vergessenheit geraten. Sehr spät Ende November werden sie geerntet. Denn erst nach den ersten Nachtfrösten kann dieses Wildobst weiter verarbeitet werden, vorher sind diese sehr hart und besitzen den typisch säuerlich aromatischen Geschmack noch nicht. Mispeln sind nicht besonders ertragreich und besitzen relativ wenig Fruchtfleisch, aber dafür viele Kerne. Deshalb sind sie für die industrielle Verarbeitung ungeeignet und daher heute kaum noch bekannt. Die Ernte und die Verarbeitung der kleinen Früchte sind sehr aufwendig. Da nur Früchte verwendet werden können, welche zuvor Frost abbekommen haben, müssen sie einzeln von Hand geerntet, kontrolliert, gereinigt und zerkleinert werden. Dann werden sie in Alkohol angesetzt und anschließend behutsam destilliert.
Wissenswertes über Mispel
Die echte Mispel ist ein sommergrüner kleiner Baum und gehört zu den Rosengewächsen. Bereits seit 1000 vor Christus wird sie als Kulturpflanze verwendet. Im 9. Jahrhundert wurde sie auf Anweisung Karl des Großen sehr verbreitet angepflanzt und wurde dadurch in Mitteleuropa bekannt. Im Mittelalter wurde sie als Fruchtgehölz sehr geschätzt. Die Früchte sind etwa 3-5 cm groß, apfelförmig mit ausgeprägten, gut sichtbaren Kelchzipfeln. Bis zum Eintreten der ersten Fröste sind sie steinhart, erst danach nehmen sie eine schokoladenbraune Farbe an und werden weich. Nun schmecken sie angenehm säuerlich und aromatisch. Mispeln sind vitamin- und eiweißreich und enthalten viele Mineral- und Ballaststoffe. Mispeln werden häufig zur Herstellung von Gelees, Marmeladen oder Saft verwendet. Man kann aber auch hervorragende Liköre oder Destillate daraus herstellen.